Minimalismus

Von der Leichtigkeit des Seins- von Lena B.- im Rahmen der Klima-Challenge

Der Titel ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Ich möchte den derzeit sehr angesagten Begriff Minimalismus nicht allzu sehr verherrlichen. Und doch steckt in den Worten „die Leichtigkeit des Seins“ viel Wahrheit.

Minimalismus ist die Idee, nur so viele materielle Dinge sein Eigen zu nennen, wie man wirklich braucht. Was das bedeutet, kann sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Mitunter gibt es Minimalisten, die nur knapp 100 Gegenstände besitzen. Ein Freund reiste sogar einmal mit nur sieben Gegenständen in den Urlaub: Badehose, T-Shirt, Reisepass, Flugticket, ein linker und ein rechter Flipflop und schließlich ein Handtuch.

Ganz ehrlich betrachtet kommen wir mit weit weniger aus, als uns etwa durch Werbung, Möbelkataloge, Spielfilme oder Trends suggeriert wird. Wer braucht wirklich die zig verschiedenen Küchengeräte und -utensilien, die oftmals für nur einen einzelnen Arbeitsschritt konzipiert sind? Ein Beispiel ist die Salatschleuder – na klar ist die praktisch, aber genauso gut lässt sich ein gereinigter Salat in einem Küchenhandtuch schleudern und so trocknen.

Der Vorteil? Wir müssen erstens kein Geld ausgeben und keine Zeit aufwenden, um die Salatschleuder zu kaufen oder zu reparieren, wenn sie kaputt geht. Es werden keine Ressourcen dafür gefördert, verarbeitet und transportiert – ein klarer Pluspunkt für die Umwelt und einer der Gründe, warum wir das Thema Minimalismus im Rahmen der Klimachallenge behandeln. Zuguterletzt hinterlässt die nicht-vorhandene Salatschleuder einen freien Platz, den ich entweder mit meinen anderen Gegenständen bestücken kann oder wohlwollend leer lasse.

Und damit komme ich zum für mich zweitstärksten Argument für den Minimalismus. Wie viel leichter fühle ich mich, seitdem ich meinen Kleiderschrank gründlich und kompromisslos entrümpelt habe! Seitdem hängen dort nur noch Kleider, die ich wirklich gerne trage. Die mittlerweile als Meme bekannte Aufräumcoaching Marie Kondo stellt jedem Gegenstand die Frage „Does this spark joy?“ – nur was mich glücklich macht, sollte einen Platz in meinem Leben erhalten.

Minimalismus erlaubt also, dass wir uns nicht nur materiell auf das Wesentliche konzentrieren, sondern auch den Kopf frei bekommen, unseren alltäglichen Blick zu schärfen und im Weniger das Mehr sehen.

So viele Floskeln! Wer sich von der Idee des Minimalismus inspirieren lässt, tut in jedem Fall sich selbst und der Umwelt etwas Gutes. Jeder Gegenstand, den wir nicht kaufen, verbrauchen und entsorgen müssen, ist ein Plus für die Umwelt, den eigenen Geldbeutel und möglicherweise auch für das eigene Wohlbefinden. Statt durch materiellen Besitz können wir uns bspw. intensiver durch unsere kreativen Fertigkeiten und sozialen Beziehungen identifizieren.

Abschließend möchte ich euch ein paar weiterführende Links zu meinen Lieblingsminimalisten geben, die euch vielleicht ebenfalls dazu ermutigen können, minimalistischer und dadurch umwelt­freundlicher zu leben.

Max, der Minimalist – https://www.youtube.com/watch?v=DHOFe4V6wng

My Stuff (finnischer Film) –

www.mystuffmovie.de/

The Minimalists – https://www.theminimalists.com

Marie Kondo – https://www.instagram.com/mariekondo/

Béa Johnson – https://zerowastehome.com